Die Vereinzelung und Vereinsamung, der Wegfall von Bindungen und sozialen Bezügen und die seelische Vernachlässigung, insbesondere bei dem hilfebedürftigsten Teil der Gesellschaft – den Kindern, führt zu neuen und starken Nöten. Für solche Kinder und Jugendlichen mit Seelenpflegebedürftigkeit, bei Übergriffserfahrung und Vernachlässigung, bei Entwicklungsverzögerung, Krankheitseinflüssen oder Schicksalsnöten soll der Heidjerhof im Rahmen der öffentlichen Strukturen Pflege-, Schutz- und Hilfestätte sein.
Der Heidjerhof bietet Kindern und Jugendlichen einen geschützten-verlässlichen und professionell strukturierten Lebensort, welcher als Heim-Stätte eine bestmögliche, individuelle Entwicklung hin zur Volljährigkeit und bei Bedarf darüber hinaus in sozialverbindlicher Form ermöglicht. Dazu gestalten wir Lebens- und Entwicklungsbedingungen, die eine Grundlage schaffen, um ihre individuellen und sozialen Problemlagen bewältigen und verarbeiten zu können.
Die Beziehungsangebote sind auf die altersentsprechenden Bedürfnisse und die spezifische Lebenssituation der einzelnen Kinder und Jugendlichen abgestimmt und werden von diesen aktiv mitgestaltet. Eine Durchmischung von Arbeits- und Lebensraum für die Mitarbeiter ist gewollt, soweit sie die genannten Absichten fördert. Die Kommunikation mit den Erziehungsberechtigten, mit den Behörden sowie die Elternarbeit sind integrativer Bestandteil der pädagogischen Arbeit.
Die Grundlage für die Arbeit, das Zusammenleben und für Entscheidungen ist ein christlich-humanistisches Menschenbild und die Waldorfpädagogik, wie sie aus der Anthroposophie Rudolf Steiners erarbeitet wurde. Diese eröffnet uns ein ganzheitlichen Bild vom Menschen als einem sich dynamisch entwicklenden Wesen. So lernen wir in jedem Kind, Judendlichen und jungen Volljährigen zu verstehen und zu sehen, dass jeder Mensch einzigartig ist, über sich selbst hinauswachsen kann und mit seiner Einzigartigkeit das Gemeinwesen bereichert. Dadurch stärken wir die Wahrnehmungsfähigkeit für jede Individualität und fördern unsere Grundhaltung, um angemessen auf die individuellen Bedarfslagen eingehen zu können.
Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist die Rückführung in das familiäre Herkunftssystem oder der Übergang in eine selbstverantwortete Lebensgestaltung oder die Überleitung in eine andere Form der Betreuung.
Die Zusammenarbeit gestalten wir in Selbstverwaltung und in institutioneller Eigenverantwortung. Dazu treffen wir uns als Team mit täglichen Begegnungen und in regelmäßigen Besprechungen in Konferenzen. Die rechtliche Trägerschaft gestalten wir in Form eines gemeinützigen eingetragenen Vereins.
Wir arbeiten regelmäßig an unserer Qualitätsentwicklung nach dem Verfahren WEGE ZUR QUALITÄT.
Diesem Ziele verpflichten sich alle Mitarbeiter. Sie sind bereit Verantwortung in ihren Aufgaben und Bereichen zu übernehmen und sich an der Selbstverwaltung zu beteiligen.